Wasser aus Pfützen ist für Haustiere ungesund. – Aber in der Natur trinken die Tiere doch auch aus der Pfütze!

 

Gemeint ist damit, dass die Tiere in der Wildnis auch aus Pfützen, Seen, Teichen, Bächen und Flüssen trinken und es ihnen nicht schadet. Doch wie sieht es damit aus, schadet es den Wildtieren wirklich nicht?

Pfützen entstehen durch Regen und sind nach wenigen Stunden oder Tagen ausgetrocknet. Wenn Pfützen aus dem Niederschlag entstehen, so befindet sich auf der Oberfläche der Erdvertiefungen organisches Material, welches Krankheitskeime enthält (z. Bsp. tierische Exkremente etc.). Dieses wird damit bei der Entstehung der Pfütze vom Wasser aufgenommen. Dennoch dauert es eine gewisse Zeit, bis es sich zu einer infektiösen Menge vermehrt hat. Auch Bäche und Flüsse fließen und erhalten ständig Frischwasser, aber je länger, breiter und langsamer sie werden, desto mehr steigt die Gefahr der Verkeimung. Dies ist bei den stehenden Gewässern, wie Seen und Teichen, noch mehr gegeben. Verkeimen heißt die Bildung von dicken Biofilmen und Biomassen in denen vor allem die sogenannten Blaualgen (Cyanobakterien) die hauptsächlichen Problemkeime bilden. Bei massiver Entwicklung entsteht die sogenannte Algenblüte, die Behörden dazu zwingen, Badeverbote auszusprechen. Auch massives Fischsterben, bei dem Fische in großer Zahl Bauch oben im Fluss schwimmen, kennt jeder aus der Presse. Waldtiere, die an schlechtem Wasser erkranken, verkriechen sich im Unterholz und entziehen sich so der öffentlichen Beobachtung. Tote Wildtiere kommen somit nur dann in unser öffentliches Blickfeld, wenn sie in großer Zahl auftreten (Fischsterben, Vogelsterben etc.). Ansonsten nehmen wir das Sterben von Wildtieren nicht wahr und sehen es als natürliche Auslese an.

Was auch bedacht werden muss ist, dass unsere Haus- und Nutztiere Ergebnisse langer Züchtungen sind. Einen Pudel sucht man vergebens im Wald und auch eine Legehenne gibt es nicht in der heutigen Form im Wald und auf der Heide. Für diese domestizierten Tiere muss der Mensch besonders sorgen. So geht – als Beispiel für eine Vielzahl anderer Sachverhalte – an Hundehalter die Empfehlung, beim Gassigehen immer Mineralwasser dabei zu haben und den Hund nicht aus einer Pfütze trinken zu lassen. Die größte Gefahr beim Trinken aus Pfützen und anderen stehenden Gewässern ist für den Hund die Ansteckung mit Leptospirose, die auch unter den Namen Stuttgarter Hundeseuche und Weil-Krankheit bekannt ist. Die Leptospiren werden vor allem von wilden Tieren, wie Mäusen und Ratten, über den Urin verbreitet. Die Bakterien bevorzugen eine feuchte Umgebung und fühlen sich in Tümpeln, Lachen oder anderen stehenden Gewässern sehr wohl. Diese Gefahr besteht auch für andere Haus- und Nutztiere.

Schützen wir also unsere Lieblinge, sie werden es uns danken.

Übrigens: Bei der Übertragung auf den Hundehalter drohen diesem Niereninsuffizienz sowie Leber- und Lungenprobleme. Diese können unbehandelt irreperable Schäden verursachen oder zum Tode führen.

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